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Digitalisierung in der Produktion: In der Industrie 4.0 arbeiten Mensch und Technik gemeinsam

Industrie 4.0 ist das Schlagwort der Stunde. Sie bringt eine neue Arbeitsorganisation und auch neu ausgestaltete Arbeitsplätze mit sich. Wie moderne Technologien bei der Arbeit unterstützen und wie Arbeitsprozesse und Führung neu gedacht werden müssen, lesen Sie im Interview von Dr. Jörg Pirron, Geschäftsführender Gesellschafter, PROTEMA Unternehmensberatung GmbH.

In der industriellen Produktion wird die Digitalisierung immer wichtiger – Industrie 4.0 ist das Schlagwort der Stunde. Sie bringt eine neue Arbeitsorganisation und neu ausgestaltete Arbeitsplätze mit sich.

Wie wichtig es dabei ist, dass Unternehmen ein Gesamtkonzept mit klarer Zielsetzung entwickeln und ihre Mitarbeiter mitnehmen, weiß Dr. Jörg Pirron, Geschäftsführender Gesellschafter von PROTEMA Unternehmensberatung GmbH.

Im Interview erklärt er, wie moderne Technologien bei der Arbeit unterstützen und wie Arbeitsprozesse und Führung neu gedacht werden müssen.

Digitalisierung ist in aller Munde, in allen Lebensbereichen hält sie Einzug. Wie aber wirkt sich die Digitalisierung auf die Arbeit aus?

Die Arbeitsweise der Menschen hat sich im Zuge der Digitalisierung bereits stark verändert und wird es weiterhin tun. Durch die Pandemie hat sie zuletzt zusätzlich an Fahrt aufgenommen. Weitere Trends der heutigen Zeit sind die Globalisierung, der demografische Wandel und die Veränderungen gesellschaftlicher und kultureller Werte. Bereits jetzt fehlen in vielen Bereichen Fachkräfte. Diese Entwicklung wird der demografische Wandel in Zukunft weiter verstärken wird. Zugleich stellen die jungen Generationen neue Ansprüche an ihre Arbeitsweise: Sie erwarten mehr Flexibilität bei der Wahl des Standortes und der Zeiteinteilung.

Industrie 4.0 unterstützt die Globalisierung

Industrie 4.0 kann die Globalisierung unterstützen und Hilfestellungen für den gesellschaftlichen Wandel geben. Wichtig ist dabei aber, dass die Transformation umfassend gedacht wird: Arbeitsplätze gilt es mit neuen Technologien auszustatten, Prozesse im Unternehmen müssen neu ausgerichtet werden. Zusätzlich entsteht Bedarf an Informations- und Kommunikationstools, um örtlich und zeitlich verteilte Teams zusammenzubringen.

Agilität ist gefragt

Auch der Führungsstil im Unternehmen muss sich letztlich ändern: Agilität ist gefragt, alte Hierarchiestrukturen müssen hierfür aufgegeben werden. Mit der klassischen Arbeitsorganisation können Unternehmen mit den modernen Entwicklungen auf dem Markt und den Ansprüchen von Arbeitnehmern, Partnern und Kunden einfach nicht mehr mithalten. Mit der Industrie 4.0 geht also auch die Führung 4.0 einher.

Führung 4.0 – was ist darunter zu verstehen?

Es werden flache Hierarchien benötigt, weil Arbeitnehmer immer selbstständiger arbeiten wollen und müssen. Zudem können Führungskräfte nicht mehr jeden Arbeitsschritt kontrollieren. Zugleich ist der Aufbau zwischenmenschlicher Beziehungen entscheidend, weil mit der Flexibilisierung der Arbeitsweise auch eine Vertrauenskultur etabliert werden muss: Vor allem Arbeitnehmer, die in Bürojobs tätig sind, arbeiten nicht länger nach Stechuhr, sondern vermehrt mobil. Am Ende des Tages muss die geforderte Leistung aber erbracht sein. Mitarbeiter brauchen daher eine klare Zielvorgabe. Führungskräfte müssen ihren Mitarbeitern eine Vision aufzeigen, sie inspirieren und motivieren, damit die Mitarbeiter sich zwar frei, aber in die richtige Richtung bewegen. Ein regelmäßiger Austausch zwischen Führungskräften und Mitarbeitern ist hier unabdingbar, der beim mobilen und teilweise auch zeitversetzten Arbeiten nun systematisch erfolgen muss.

Digitale Kommunikations- und Interaktionssysteme

Wichtig ist, im Vorfeld zu ermitteln, welche Tools überhaupt sinnvoll sind. Es nützt nichts, einfach irgendein System einzuführen. Vielmehr müssen die Kommunikations- und Interaktionssysteme in die Prozesse im Unternehmen, in die Arbeitsorganisation und in ein Gesamtkonzept eingebunden werden. Welche Zielvorgaben muss das System für die internen Teams erfüllen? Welche für die Zusammenarbeit mit Partnern, Lieferanten und Kunden? Welche Funktionspallette soll es umfassen? Was möchten die Unternehmen für sich selbst nutzen, was müssen sie nutzen, weil Partner oder Lieferanten damit arbeiten? Brauchen die Mitarbeiter ein Whiteboard-System wie Miro oder Padlet, ein Unternehmenswiki, ein Tool für Videokonferenzen? Was hat bei der Einführung Priorität? All diese Fragen gilt es vorab zu klären.

Junge Mitarbeiter kommen mit solchen Tools sicher schnell zurecht. Doch in der Belegschaft arbeiten viele zum Teil seit zig Jahren auf andere Weise. Wie gelingt es, alle Mitarbeiter mitzunehmen?

Es ist tatsächlich elementar, alle Mitarbeiter abzuholen und zu befähigen. Denn akzeptieren diese die Transformation nicht, wird der Wandel kaum gelingen. Mitarbeiterschulungen sind daher wichtiger Bestandteil der Transformation hin zur Industrie 4.0. E-Learnings können hier unterstützen, sollten aber nicht die alleinige Lösung sein. Denn es macht wenig Sinn, Mitarbeitern die Scheu vor digitalen Tools mit einem anderen digitalen Tool zu nehmen. Blenden Learning, also eine Kombination aus Präsenzveranstaltungen und digitalen Methoden zum Selbstlernen, ist deshalb weitaus zielführender. Diese Methode kann auch dauerhaft im Unternehmen zur Mitarbeiterentwicklung oder Einarbeitung neuer Kollegen zum Einsatz kommen. Wichtig ist bei solchen digital unterstützten Lernmethoden, das erlernte Wissen in die Praxis umzusetzen. Hier bietet sich ein Coach oder Mentor an, der die Mitarbeiter unterstützt.

„Die Unternehmen müssen die Transformation jetzt vollziehen. Andernfalls verlieren sie Wettbewerbsvorteile und werden abgehängt.“

Zu klären sind die technischen Voraussetzungen am Arbeitsplatz, die Einhaltung des Datenschutzes und die Gewährleistung der IT-Sicherheit. Allein die Systeme auf dem Dienstlaptop zu installieren, reicht natürlich nicht aus. Es muss auch sichergestellt sein, dass das Netzwerk entsprechend ausgestaltet ist und dass eine ausreichende Bandbreite zur Verfügung steht. Ganz wichtig ist auch, dass beides auch beim mobilen Arbeiten, also beim Mitarbeiter zu Hause, gegebenen ist. Nur so lassen sich die Performance und die Sicherheit des Systems gewährleisten.

Die digitale Infrastruktur steht nun bereit. Wie lässt sich mit ihr das Arbeiten effizienter gestalten – sowohl in der Bürosituation als auch in der Fertigung?

Büroaufgaben lassen sich gerade für global agierende Unternehmen vereinfachen, weil die Mitarbeiter flexibel und dennoch gemeinsam arbeiten können. Das spart zum Beispiel Reisezeit und -kosten. In der Fertigung werden die Abläufe ebenfalls erleichtert und beschleunigt und dadurch effizienter: Den Mitarbeitern können je nach Wissensstand unterschiedlich detaillierte Auftragsinformationen gegeben werden. Möglich ist im Industrie-4.0-Umfeld auch, dass der Arbeitsplatz Mitarbeiter identifiziert und die Höhe des Arbeitsplatzes, die Sprache der Anleitungen und die Detailtiefe individuell und automatisiert anpasst.

Einsatz moderner Technologien

Mit Smart Glasses und Augmented Reality (AR) kann dem Mitarbeiter beispielsweise gezeigt werden, welchen Arbeitsschritt er wann und wie durchführen muss. Kollaborative Roboter reichen Dinge an oder führen Präzisionsaufgaben gemeinsam mit den Mitarbeitern aus. Und Exoskelette unterstützen beim Heben und Tragen schwerer Lasten. Mensch und Technik arbeiten in der Industrie 4.0 also gemeinsam.

Die Arbeitsplätze vor allem in der Produktion derart umzustellen klingt allerdings sehr aufwändig. Warum sollten Unternehmen die Transformation dennoch nicht scheuen?

Ja, der Wandel hin zur Industrie 4.0 ist aufwändig. Doch er lohnt sich für Unternehmen, denn rhre Leistungs- und Innovationsfähigkeit steigt, sie arbeiten effizienter und performanter. Auch die Motivation der Mitarbeiter ist höher, weil vor allem die jüngeren Generationen diese neuen Arbeitsweisen verlangen. Wer seinen Fachkräften die Wünsche nach Flexibilisierung und Technologisierung erfüllt, bindet sie langfristig und gewinnt leichter neues qualifiziertes Personal hinzu. Vor allem der Mittelstand kann aus der Transformation zur Industrie 4.0 schnell viele Vorteile ziehen. Denn dieser ist nicht so träge wie die Großindustrie. Das Problem ist allerdings, dass sich eben jedes mittelständische Unternehmen schnell anpassen kann. Deshalb muss deutlich gesagt werden: Die Unternehmen müssen die Transformation jetzt vollziehen. Andernfalls verlieren sie Wettbewerbsvorteile und werden abgehängt.

Fokusthema: Digitale Transformation und Industrie 4.0

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